„Dezentrale Lüftungsgeräte haben ihren Platz im Markt gefunden. In mehr als 40 größeren Bürogebäuden wurden in den letzten fünf Jahren dezentrale Lüftungsgeräte eingebaut“, erklärt Dr. Hans Werner Roth, Leiter der Arbeitsgruppe RLT-TGA der Forschungsvereinigung für Luft und Trocknungstechnik (FLT) e.V. sowie der Arbeitsgruppe Dezentrale Lüftungsgeräte im Fachverband Allgemeine Lufttechnik des VDMA. Diese Lüftungsgeräte unterscheiden sich von zentralen RLT-Geräten und von Wohnungslüftungsgeräten dadurch, dass sie nur jeweils einen Raum auf kurzem Weg über die Fassade maschinell belüften und neben der Außenluftaufbereitung auch die Raumheizung und -kühlung übernehmen können. „Mit ein Grund für die positive Entwicklung dieser dezentralen Raumklimatisierung sind grundlegende vorwettbewerbliche Forschungsergebnisse, die in der Gemeinschaftsforschung der FLT seit 2002 erarbeitet und von den Herstellern umgesetzt werden“ so Roth weiter.

Zur Sicherung der Qualität und zur besseren Beschreibung der Geräteeigenschaften haben namhafte Gerätehersteller in der FLT zusammen mit Experten aus Hochschulen und Forschungszentren die wesentlichen Gütekriterien und Prüfverfahren für dezentrale Lüftungsgeräte zusammengestellt und im VDMA zum Einheitsblatt VDMA 24390 „Dezentrale Lüftungsgeräte – Güte- und Prüfkriterien“ fortentwickelt. Mit VDMA 24390 liegt nunmehr ein erstes technisches Regelwerk für diese Geräte vor. Es ist beabsichtigt, das VDMA-Einheitsblatt zeitnah in eine europäische Norm zu überführen. Dieser in der Vergangenheit von der deutschen Industrie bereits mehrfach erfolgreich beschrittene Weg, unterstreicht den Stellenwert der VDMA-Einheitsblätter als technischer Standard mit Vornormcharakter.

VDMA 24390 soll die Planung, Ausschreibung und Ausführung erleichtern und die technischen Daten unterschiedlicher Gerätebauarten und Hersteller vergleichbar machen. Es enthält Hinweise für Planer und Entscheider, die bei dieser Technologie besonders zu beachten und rechtzeitig mit anderen Gewerken abzustimmen sind. Die Güte- und Prüfbestimmungen des Einheitsblattes sollen Energieeffizienz und Gebrauchstauglichkeit in enger Zusammenarbeit mit Architekt, Fassaden- und TGA-Planer weiter vorantreiben und damit die bereits heute gute Akzeptanz der Nutzung in hochwertigen Büroimmobilien, Hotels,Schulen und Museen verbessern. (SI)

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