
Marco Masini, Präsident des Verbandes der europäischen Hersteller von Kältekomponenten ASERCOM. (Bild: ASERCOM)
Mit dieser Verordnung wird ein umfassender Rahmen für verbindliche Leistungs- und Informationsnormen geschaffen, der eine nachhaltigere Produktgestaltung gewährleistet und einen stärkeren EU-Binnenmarkt fördert.
Die Europäische Kommission hat das Ökodesign-Forum durch den Beschluss (EU) 2024/2779 der Kommission vom 24. Oktober 2024 eingerichtet. Das Forum dient als Plattform für verschiedene Interessengruppen, darunter Industrievertreter, Experten der Mitgliedstaaten, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft, um zur Formulierung von Ökodesign-Standards und ESPR-Arbeitsplänen beizutragen.
Nach den jüngsten Diskussionen auf dem Forum hat ASERCOM mehrere Schlüsselbereiche identifiziert, die für die HVACR-Branche relevant sind.
Wesentliche Überlegungen
Stahl und Aluminium sind für die HLK-Fertigung von grundlegender Bedeutung. Die Einstufung dieser in die ESPR kann für die Hersteller in der EU zu Nachteilen in der Lieferkette führen. Wenn Zwischenprodukte mit hohem Stahl- oder Aluminiumanteil zu niedrigeren Kosten importiert werden als solche, die in der EU hergestellt werden, könnten die heimischen Hersteller mit Herausforderungen für ihre Wettbewerbsfähigkeit konfrontiert werden. Die Europäische Kommission erkannte diese Bedenken auf dem Forum an und versicherte den Interessenvertretern, dass die Auswirkungen solcher Marktungleichgewichte sorgfältig geprüft werden.
Verhinderung der Vernichtung unverkaufter Konsumgüter
Während die ESPR von der Vernichtung unverkaufter Konsumgüter wie Textilien abrät, fallen HVACR-Produkte nicht in diese Kategorie, da sie als B2B-Produkte eingestuft werden. Die Definition von Konsumgütern steht im Einklang mit der „Richtlinie über den Warenkauf", die festlegt, dass ein Verbraucher eine natürliche Person ist, die außerhalb ihrer gewerblichen, geschäftlichen, handwerklichen oder beruflichen Tätigkeit handelt.
Reparierbarkeit, Reparierbarkeitsbewertungen und recycelter Inhalt
Die Reparierbarkeitsbewertungen sind Teil der bevorstehenden Reparierbarkeitsanforderungen für ausgewählte Produktgruppen. Diese Anforderungen, die im Rahmen des horizontalen Rechtsakts, der für etwa 2026/27 erwartet wird, gelten, werden sich auf alle relevanten Produkte erstrecken, wobei bis 2028 zusätzliche Vorschriften über den recycelten Inhalt erwartet werden. ASERCOM betonte die dringende Notwendigkeit der Materialreinheit bei Komponenten, in denen Kältemittel zirkulieren, wie z. B. Kupfer und Stahl. Darüber hinaus betrachtet ASERCOM hermetische Produkte als von Natur aus nicht reparierbar.
Digitaler Produktpass (DPP)
Für Produkte, die unter die Verordnung über Energieetiketten fallen, kann das bestehende Energieetikett ausreichen, wodurch möglicherweise kein zusätzlicher digitaler Produktpass (DPP) erforderlich ist. ASERCOM will die Entwicklungen weiterhin beobachten, um die Angleichung und Effizienz der Vorschriften zu gewährleisten.
ASERCOM-Präsident Marco Masini erklärte: „Das Ökodesign-Forum ist der Schlüssel, um Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Einklang zu bringen. Faire Materialeinstufungen in der ESPR sind unerlässlich, um Nachteile für europäische Hersteller zu vermeiden. Wir begrüßen das Engagement der Kommission, diese Bedenken auszuräumen. Darüber hinaus ist die Unterscheidung von HVACR-Produkten von Konsumgütern im Zusammenhang mit der Vernichtung unverkaufter Produkte ein entscheidender Schritt. ASERCOM wird sich weiterhin aktiv an diesem Prozess beteiligen, um ausgewogene und praktische Vorschriften für die Branche zu gewährleisten."
ASERCOM will sich weiterhin für Richtlinien einsetzen, die Nachhaltigkeit und Geschäftspraktikabilität in Einklang bringen, und die HVACR-Branche in der sich entwickelnden regulatorischen Landschaft unterstützen.
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