Ende März trafen sich unter dem Titel „Gesetzliche Regelungen und Verordnungen zu Kältemitteln“ Mitglieder des Forschungsrat Kältetechnik e.V. für das 7. Diskussionsforum in Frankfurt am Main. Die Veranstaltung findet alle zwei Jahre statt und dient dem Austausch zu aktuellen Themen der Kältetechnik sowie der Ableitung relevanter Forschungsthemen hieraus.
PFAS hat höchste Priorität
Wichtigster Tagesordnungspunkt in diesem Jahr war das Thema PFAS. PFAS steht für die Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen. Diese reichern sich aufgrund ihrer Eigenschaften, wie beispielsweise einer hohen Beständigkeit, Wasserlöslichkeit oder Mobilität, in der Umwelt an und können zum Teil auch im menschlichen Blut nachgewiesen werden.
Eine Absichtserklärung von fünf EEA-Mitgliedsstaaten sieht vor, die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Verwendung der Stoffgruppe der PFAS durch die europäische Chemikalienregulierung REACH zu regulieren. Die Anhörungsfrist hierzu endet Mitte September, weshalb der FKT aktuell eine Task Force zu PFAS gegründet hat. Deren Zielsetzung ist es, bis zum Ende der Anhörungsfrist eine sachliche Betrachtung der Betroffenheit der Kältebranche auszuarbeiten, um im Rahmen der Einspruchsfrist reagieren zu können.
Natürliche Kältemittel gefragt
Im Forum wies Dr. Alexander Wendt, TEGA – Technische Gase und Gastechnik GmbH, darauf hin, dass hinsichtlich der verschärften Regulierung von fluorierten Treibhausgasen und Substanzen aus der Gruppe der PFAS, ein Anstieg der Nachfrage für natürliche Kältemittel wie Propan zu erwarten ist.
Darüber hinaus gaben Heinz Jürgensen, Bitzer Kühlmaschinenbau GmbH, und Felix Flohr, Daikin Chemical Europe GmbH, einen Überblick über die Einführung des PFAS-Verbots und deren Folgen für die Kältebranche.
Weitere Themen
Im Rahmen der Veranstaltung widmete sich der Vortrag von Carsten Hoch, TÜV Süd, den Kälteanlagen mit brennbaren Kältemitteln. Hierbei wurden Bestrebungen vorgestellt, mit dem Konzept dauerhaft technisch dichter Anlagen im Regelwerk einen Perspektivwechsel durchzuführen. Mit geeigneten Maßnahmen ließe sich gewährleisten, dass bei einer Anlage keine Leckagen zu erwarten seien. Diese Anlage wäre dann dauerhaft technisch dicht.
Jürgen Goeller, Carrier Kältetechnik Deutschland GmbH, fasste die unterschiedlichen Standpunkte bezüglich der Überarbeitung der F-Gas-Verordnung zusammen, wonach das durchschnittliche Treibhauspotenzial – auch GWP (Global Warming Potential) genannt - verwendeter Kältemittel stärker als bisher reduziert werden wird.
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