
Mit dem Testcenter im spanischen Esquivias betreibt Stulz seit Mai 2021 eine der fortschrittlichsten Klimatechnik-Testeinrichtungen Europas. (Bild: Stulz)
Mit dem Jürgen-Stulz-Testcenter im spanischen Esquivias entstand im Mai 2021 eine der fortschrittlichsten Klimatechnik-Testeinrichtungen Europas. Mit einer Fläche von 1.110 m² ermöglicht das Testcenter hohe Flexibilität und maximale Kapazitäten für kundenspezifische Testungen. Mit dem neuen Hochleistungs-Testzentrum erweitert Stulz sein globales Serviceangebot für Werksabnahmeprüfungen von technischen Klimasystemen. Das leistungsstärkste Testzentrum Europas ermöglicht Testungen von fast 1 MW Kühlleistung und Werksabnahmen für Luftbehandlungsgeräte mit einem Luftvo-lumenstrom von bis zu 240.000 m³/h.
Ein besonderer Vorteil des Testzentrums ist die hohe Anpassungsfähigkeit der Testeinrichtung. Anders als in herkömmlichen Prüflaboren können im Jürgen-Stulz-Testcenter verschiedene Konfigurationen und Geräte mit unterschiedlichen Abmessungen getestet werden. Diese Flexibilität macht die variable Anpassung von Luftströmen und Bypässen möglich, um Geräte genau nach den vom Kunden gewünschten technischen Spezifikationen zu prüfen. Internationale Kunden können den Prüfablauf dank Live-Streaming-System auch in Echtzeit von jedem beliebigen Ort der Welt aus nachverfolgen, ohne jeweils physisch an der Prüfung teilnehmen zu müssen.
Derzeit werden in Spanien hauptsächlich die am Produktionsstandort hergestellten RLT-Geräte der Stulz-Tochter Tecnivel getestet. Im Fokus solcher Testungen steht neben der Bewertung von Luftströmen und Kühlleistung auch die Bestimmung des pPUE-Werts (partial Power Usage Efficiency) der Geräte. Dazu wird im Neubau die außenluftseitige sowie IT-raumseitige Wärmelast in drei Gebäudeteilen simuliert: dem Außenluftsimulationsgebäude, dem Prüfstand und der Rechenzentrumssimulation.
Gebäude mit WRG-System
Im Außenluftsimulationsgebäude werden die Zufuhrbedingungen der Außenluft, also die externen Klimabedingungen der jeweiligen Umgebung wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, nachgeahmt. Zu diesem Zweck verfügt das Gebäude über ein mit Stulz-eigenen CRAHCs ausgestattetes Wärmerückgewinnungssystem. Dies ermöglicht nicht nur eine präzise Abbildung von Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit, sondern dient auch dem nachhaltigen Betrieb der Testcenter-Installation. Die zu prüfenden Geräte selbst werden im Prüfstand beherbergt und verbinden das Außensimulationsgebäude mit der Rechenzentrumssimulation.
Neben der regelmäßigen Durchführung von kundenspezifischen Factory Acceptance Tests (FAT) wird das Jürgen-Stulz-Testcenter auch verstärkt im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten eingesetzt. Dadurch soll nicht nur die Zuverlässigkeit und Qualität der Stulz-Klimasysteme garantiert werden, sondern auch die kontinuierliche Optimierung von Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Rentabilität.
Welche enorme Wichtigkeit herstellerseitige Testkapazitäten heute im RZ-Projektgeschäft darstellen, weiß auch Ton Fens, Director Business Unit Air Handlers bei Stulz: „In Zeiten immer häufiger werdender Extremwetterereignisse wie etwa ausgedehnter Hitzeperioden sowie dem steigenden Einfluss von ESG-Gesichtspunkten bei Rechenzentrumsinvestitionen gewinnt das Testing eine ganz neue Bedeutung. Kunden brauchen heute die absolute Sicherheit, dass die von ihnen bestellte Leistung nicht nur auf dem Papier besteht, sondern in Hochlastzeiten auch jederzeit abrufbar ist. Das Gleiche gilt für die Energieeffizienz. Mit Testkapazitäten von bis zu 1 MW können wir auch bei Großprojekten verlässliche Aussagen über die Leistungsfähigkeit unserer Anlagen machen. Damit bieten wir unseren Kunden maximalen Investitionsschutz.“
