Nach einem erfolgreichen Test in ihrem Vorzeige-Öko-Supermarkt in Bootle will die britische Handelskette ASDA in allen neuen und modernisierten Märkten zukünftig Kälteanlagen mit einem Kältemittel aus der Opteon™ XL Reihe an Stelle von CO2 einsetzen

Nach einem erfolgreichen Test in ihrem Vorzeige-Öko-Supermarkt in Bootle will die britische Handelskette ASDA in allen neuen und modernisierten Märkten zukünftig Kälteanlagen mit einem Kältemittel aus der Opteon™ XL Reihe an Stelle von CO₂ einsetzen (Bild: ASDA)

ASDA ist für kontinuierliche Innovationen bekannt. Im Jahr 2020 entschied das Unternehmen, dass sein Vorzeige-Öko-Supermarkt in Bootle ein Upgrade in Sachen Nachhaltigkeit erhalten sollte.

Zuvor hatte ein unabhängiges Beratungsunternehmen in einer Studie festgestellt, dass die in der Branche inzwischen weit verbreitete CO2-Kältetechnik möglicherweise einer Anlage mit HFO-basierenden Low-GWP-Kältemitteln in einer Reihe von Parametern wie Stromverbrauch, Gesamtemissionen (TEWI, Total Equivalent Warming Impact) und Gesamtbetriebskosten (TCO, Total Cost of Ownership) unterlegen ist.

Seit 2007 war am Standort Bootle eine transkritische R-744-Boosteranlage mit zwei zentralen NK-Verbunden, einem TK-Verbund und einem gemeinsamen Gaskühler im Einsatz. Im Zuge der 2021 anstehenden Modernisierung dieses Markts entschied ASDA, diese durch eine innovative, mit dem Kältemittel Opteon™ XL40 (R-454A) für die Normal- und Tiefkühlung betriebene Anlage zu ersetzen.

Das Projekt wurde im selben Jahr erfolgreich abgeschlossen und umfasste den Austausch der zentralisierten R-744-Verbunde mit 135 m Kühl- und 48,75 m Tiefkühlregalen durch modulare A2L-Verbunde mit Opteon™ XL40 (R-454A) und 137,5 m Kühl- und 55,63 m Tiefkühlregalen.

Die neue modulare Kälteanlage mit dem A2L-Kältemittel Opteon™ XL40 (R-454A) versorgt 137,5 m Kühl- und 55,63 m Tiefkühlregale.
Die neue modulare Kälteanlage mit dem A2L-Kältemittel Opteon™ XL40 (R-454A) versorgt 137,5 m Kühl- und 55,63 m Tiefkühlregale. (Bild: Chemours)

Geringerer Stromverbrauch, geringere Emissionen

Um die Auswirkungen des Austauschs auf Stromverbrauch, Emissionen und Gesamtbetriebskosten zu berechnen, wurden die Betriebsdaten jeweils 12 Wochen vorher und nachher aufgezeichnet.

Die Ergebnisse waren beeindruckend. Der hochgerechnete Jahresstromverbrauch der neuen Kälteanlage mit dem Low-GWP HFO-Kältemittel lag um 34,5 Prozent unter dem des R-744-basierenden Systems – obwohl mehr laufende Meter NK- und TK-Regale versorgt werden müssen und die eingesetzten Türdichtungen eine geringere Dichtleistung besitzen.

Auch beim TEWI-Wert kann die Opteon™ XL40 Anlage überzeugen. Trotz des im Vergleich zu R-744 höheren GWP des Kältemittels liegen die Gesamtemissionen dank der geringen jährlichen Leckagerate von weniger als 3 Prozent der Gesamtfüllmenge und des geringeren Stromverbrauchs um 29 Prozent niedriger.

Vergleich der über 20 Jahre kumulierten Gesamtemissionen für R-744 und R-454A
Vergleich der über 20 Jahre kumulierten Gesamtemissionen für R-744 und R-454A (Bild: Chemours)

Zudem haben die Berechnungen ergeben, dass die für eine Einsatzdauer von 20 Jahren kumulierten Gesamtbetriebskosten (Summe aus Investitions-, Installations- und Betriebskosten inklusive Energiekosten) gegenüber dem vorher verwendeten R-744-System Einsparungen von 25 Prozent ermöglichen.

Vergleich der über 20 Jahre kumulierten Gesamtbetriebkosten für R-744 und R-454A
Vergleich der über 20 Jahre kumulierten Gesamtbetriebkosten für R-744 und R-454A (Bild: Chemours)

Fazit

Das Projekt in Bootle hat gezeigt, dass eine reine Betrachtung des Kältemittel-GWP nicht ausreicht, um die Treibhausgasemissionen aus einer Kälteanlage langfristig zu senken. Vielmehr ist eine ganzheitliche Bewertung der Gesamtemissionen (TEWI) erforderlich, um den tatsächlichen Umwelteinfluss zu bestimmen. Zudem ermöglichen moderne Low-GWP-Kältemittel eine signifikante Senkung des Stromverbrauchs einer Kälteanlage, was angesichts der aktuell steigenden Energiepreise von großer Bedeutung ist.

So schätzt ASDA, dass sich selbst bei einer 50-prozentigen Verteuerung der Stromkosten gegenüber dem heutigen Wert im Vergleich zu der in Bootle bislang eingesetzten R-744-Technologie über 20 Jahre gesehen insgesamt mindestens 750 Mio. GBP an Energiekosten einsparen lassen. Daher hat das Unternehmen beschlossen, in allen neuen und modernisierten Filialen Low-GWP-Kältemittel einzusetzen und bereitet gerade den Rollout vor.

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