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Dr. Thomas Perkmann (l.) und Wolfgang Fritsch-Albert freuen sich über die positive Entwicklung der Westfalen Gruppe, die nun auch im neuen Geschäftsbericht dokumentiert ist. (Bild: Westfalen AG)

Insgesamt stieg der Umsatz des Familienunternehmens im Jahr 2022 auf ein Rekordhoch von rund 2,3 Mrd. Euro nach 1,8 Mrd. im Vorjahr. Der Gewinn legte um 8 % auf 70 Millionen Euro zu – bei einem gleichzeitigen Rekordinvest von 106 Mio. Euro. Auch der Einstieg in das aktuelle Geschäftsjahr verlief erfreulich. So aufgestellt, sieht sich Westfalen im 100-jährigen Bestehen gut für die Zukunft gerüstet.
Mit Gesamtinvestitionen von 500 Mio. Euro über die nächsten fünf Jahre will die europaweit tätige Unternehmensgruppe aus Münster das aktuelle Investitionstempo weiterhin hochhalten. Schritt für Schritt löst sich die Westfalen AG so von fossilen Energien und widmet sich damit zukunftsträchtigen und nachhaltigen Projekten. Das Familienunternehmen treibt insbesondere die industrielle Nutzung von Wasserstoff aktiv voran und kann dabei auf 40 Jahre Erfahrung im Umgang mit dem zukunftsfähigen Energieträger bauen.

Klimaschädliche Emissionen vermeiden

„Klimaschädliche Emissionen zu vermeiden, zu reduzieren und zu kompensieren, ist die zentrale Aufgabe unserer Zeit. Unsere Gesellschaft muss schrittweise auf fossile Energien verzichten“, betont Dr. Thomas Perkmann, Vorstandsvorsitzender der Westfalen Gruppe, bei der Vorstellung der aktuellen Geschäftsentwicklung.
„Wir als Westfalen wollen und werden diesen Wandel proaktiv mitgestalten: Dabei wollen wir nicht nur als Unternehmen selbst nachhaltiger werden – mit unseren Produkten und Dienstleistungen wollen wir auch unsere Kundinnen und Kunden über alle unsere Geschäftsbereiche auf dem Weg zu nachhaltigem Fortschritt unterstützen“, gibt Perkmann, der seit 2018 den Vorstandsvorsitz von Westfalen als erster familienfremder Manager führt, die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens vor.
„Für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte braucht es durchdachte, tragfähige Lösungen“, bestätigt auch Unternehmensinhaber und Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert. „Wir werden das Unternehmen daher auch aktiv auf die Erfordernisse des Kommenden ausrichten. Dass das möglich ist, hat die Geschichte der Westfalen Gruppe immer wieder gezeigt. Veränderungen gehörten seit jeher zu Westfalen dazu – und machen das Unternehmen im Grunde auch aus.“
So zuversichtlich der langjährige Unternehmenslenker für den Erfolg seines Unternehmens auch ist, so kritisch sieht er die aktuellen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und insbesondere für den Mittelstand in Deutschland im Allgemeinen: „Für die Transformation der Mobilität und das Gelingen der Wärmewende brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen. Da sehen wir in den europäischen Nachbarländern momentan investitionsfreundlichere Gegebenheiten.“ So hat das Unternehmen sein Engagement vor allem auf dem französischen Markt in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert – längst ist Frankreich nach dem deutschen Kernmarkt der wichtigste Absatzmarkt der Unternehmensgruppe.

Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gerade aufgrund seiner breiten und diversen Aufstellung hat das Unternehmen den extremen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Jahres 2022 – insbesondere im Zuge des Krieges in der Ukraine – erfolgreich getrotzt. „Wir haben das Unternehmen in den vergangenen Jahren deutlich effizienter aufgestellt, sodass wir gut vorbereitet waren auf die hohen Energiepreise im vergangenen Jahr“, erläutert Westfalen-Vorstand Perkmann. Alle Business Units hätten besser abgeschnitten als erwartet. Vor allem die starke Entwicklung in den Bereichen Technische Gase und Kältemittel sowie das wiederholt sehr gute Tankstellen-Geschäft hätten sich positiv auf das Ergebnis ausgewirkt, so der promovierte Betriebswirt.

Geschäftsfeld Gase legt zu

Auch der Umsatz in der Business Unit Industrial Gases & Services lag deutlich über dem Vorjahr. Hier ist es der Geschäftseinheit erfreulicherweise gelungen, trotz aufgetretener Produktionsknappheiten bei Helium, Argon, CO2, Wasserstoff und Acetylen die hohen Absatzmengen des Vorjahrs zu übertreffen. Bei den Kältemitteln setzt Westfalen auf Produkte, die über den gesamten Lebenszyklus betrachtet den geringsten CO2-Fußabdruck aufweisen, um Nachhaltigkeit im ökologischen wie ökonomischen Sinne effizient zu fördern. Zudem hat Westfalen 2022 mit „Pronat“ (R744) sein erstes zertifiziertes klimaneutrales Kältemittel eingeführt.

Übernahme von NGC.tec

Mit der kürzlich erfolgten Übernahme der NGC.tec-Gruppe ist Westfalen nun auch in der Lage, CO2-arme, strombasierte Wärmelösungen anbieten zu können. Das Unternehmen verfügt gerade in der Projektierung und Installation über eine umfangreiche Expertise und Kapazität.
www.westfalen.com

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