Trainigsgebäude

Etwa 700 m² des Gebäudes werden über eine Fußbodenheizung beheizt, die Warmwasserbereitung erfolgt durch eine Kombination aus Solarthermie und Gas. (Bild: Wolf)

Die Fußball-Profimannschaft dauerhaft in der 2. Bundesliga zu etablieren, ist das ehrgeizige Ziel des SSV Jahn Regensburg. Um den Profispielern bestmögliche Voraussetzungen für Training und Regeneration bieten zu können, hat der Verein kräftig investiert – zuletzt in ein neues Funktionsgebäude am Kaulbachweg. Die technischen Anforderungen an den Neubau waren hoch, denn es sollte ein hochwertiges Gebäude für eine Nutzungsdauer von mehreren Jahrzehnten entstehen. Neben Räumen für die Profi-Fußballer, die Trainer und das Funktionsteam, sind im Gebäude auch ein repräsentativer Saal für Pressekonferenzen, ein Besprechungsraum für Videoanalysen sowie Büro- und Lagerräume untergebracht.
Der SSV Jahn hat das neue Funktionsgebäude aus Eigenmitteln finanziert und seine Sponsoren umfangreich in die Realisierung mit einbezogen. Die Wolf GmbH aus Mainburg hat als Systemanbieter die Heizungs-, Abgas-, Warmwasser- und Lüftungstechnik geliefert, die TS Scherner TGA Ingenieurgesellschaft mbH hat die Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und die Mess- Steuerungs- und Regelungstechnik der Gebäudetechnik (MSR) energieeffizient geplant und die Bauleitung übernommen.

Top-Ausstattung für Training und Regeneration

Knapp 1.100 m² Nutzfläche verteilen sich über drei Stockwerke des neuen Jahn-Gebäudes. Für das Indoor-Training der Profi-Fußballer wurden auf rund 200 m² moderne Fitness-Räumlichkeiten realisiert. Neben klassischen Kraftraumgeräten gibt es auch eine Sprintstrecke, sodass den Spielern beste Trainingsmöglichkeiten zur individuellen Leistungssteigerung geboten werden. Neben der sportlichen Fitness kommen aber auch Regeneration und Prävention nicht zu kurz: Ein Kältebecken, Kältekammer, Infrarotliegen sowie Physioräume stehen den Spielern und Trainern nach dem Training zur Verfügung. Nach dem Training auf dem Fußballplatz sorgt eine mit Druckluft und Grauwasser betriebene Schuhputzanlage auf dem Weg zur 66 m² großen Mannschaftskabine für Sauberkeit im Gebäude. Die großen Komponenten der Kälte- und Lüftungstechnik sowie eine Solarthermieanlage befinden sich auf dem 40 Meter langen, begrünten Flachdach des Gebäudes, die zentrale Versorgungstechnik wurde dagegen im Gebäude auf kleinem Raum installiert. An das Gewerk SHK wurden vom SSV Jahn zwei besondere Vorgaben gestellt. Statt mit einer rechnerisch ermittelten Luftleistung von 12.000 m³ frischer und klimatisierter Luft pro Stunde sollte das Gebäude mit 5.000 m³ auskommen. Weiterhin sollte gewährleistet werden, dass 30 Personen innerhalb von 30 Minuten duschen können und dafür pro Person eine Warmwassermenge von 20 Litern pro Minute bereitsteht.

Bedarfsgerechte Lüftung sorgt für perfekte Wohlfühlatmosphäre

Auf dem Dach ist ein Wolf Lüftungsgerät „KG Top“ aufgestellt, das für perfekte Wohlfühlatmosphäre im Gebäude sorgt. Die Raumlufttechnische (RLT) Anlage arbeitet sehr wirtschaftlich. CO2- und Temperatursensoren sowie Bewegungsmelder in jedem Raum erkennen, ob er gerade genutzt wird und wie die jeweilige Luftqualität beschaffen ist. Die zentrale Gebäudeleittechnik steuert auf der Grundlage dieser Daten über elektronische Volumenstromregler bedarfsgerecht die Be- und Entlüftung der Räume, ohne dass es dabei zu Leistungseinbußen kommt. Ist die Mannschaft in einem Raum versammelt, wird dort die Lüftungsleistung entsprechend erhöht, während sie in nicht genutzten Räumen entsprechend reduziert wird. Diese Lösung hat nicht nur die Investitionskosten gegenüber einer Anlage, die alle Räume gleichzeitig mit Frischluft versorgt, deutlich reduziert, sondern sorgt auch dauerhaft für niedrige Betriebskosten.
Das nach Eurovent-Kriterien zertifizierte RLT-Gerät KG Top hat dank EC-Ventilatoren insbesondere im Teillastbetrieb nur eine niedrige Stromaufnahme. Außerdem werden im Winter über eine große Wärmeübertragerfläche rund 82 % der Wärme aus der Abluft zurückgewonnen (Der Übertragungsgrad des Gerätes beträgt 74 %, die Rückwärmezahl 82 %). Über einen separaten Wärmetauscher, der über die Heizungsanlage versorgt wird, werden Temperaturdefizite ausgeglichen.

Versorgungstechnik
Die zentrale Versorgungstechnik für das Gebäude mit knapp 1.100 m² Nutzfläche wurde auf kleinem Raum installiert. (Bild: Wolf)

Sommerbypass zur passiven Kühlung mit Wärmepumpe

Bei sommerlichen Temperaturen bleibt die Wärme der Umgebungsluft draußen, denn die kühle Fortluft kühlt die warme Zuluft im Wärmetauscher ab. Außerdem nutzt die Anlage ab Temperaturen von 25 °C passiv die kühleren (Nacht-)Stunden, um die kühle Frischluft am Wärmeübertrager vorbei über den Sommerbypass ins Gebäude zu fördern.
Steigen die Außentemperaturen auf über 25 °C, wird die Frischluft für die RLT-Anlage mit der Energie der Außenluft in einer Luft/Luftwärmepumpe vorgekühlt. Der extrem leise Scroll-Kompressor des energieeffizienten Wolf Clima-Split-Systems „FDC 250“ mit Invertertechnik arbeitet mit dem Kältemittel R410A.

Vereinsheim
Statt mit einer rechnerisch ermittelten Luftleistung von 12.000 m³ frischer und klimatisierter Luft pro Stunde kommt das Gebäude mit 5.000 m³ aus. (Bild: Wolf)

Solargestützte Gas-Brennwertheizung sorgt für Wärme und Warmwasser

Etwa 700 m² des Gebäudes werden über eine Fußbodenheizung beheizt, die Warmwasserbereitung erfolgt durch eine Kombination aus Solarthermie und Gas. Die Wärmeenergie, die 15 Wolf Hochleistungs-Sonnenkollektoren „F3-1Q TopSon“ aus der Sonnenwärme gewinnen, wird auf zwei miteinander gekoppelte 3.000 Liter-Pufferspeicher übertragen.
Die zertifizierten Solarkollektoren von Wolf haben zusammen eine Bruttofläche von 34,5 m². Die Wärmeträgerflüssigkeit ANRO des Mainburger Herstellers sorgt für einen frostsicheren und damit durchgängigen Jahresbetrieb der Solarthermieanlage.
Ein Wolf „MGK-2 210“ Gas-Brennwertkessel ist mit 210 kW Leistung redundant dimensioniert, sodass er bei Ruhezustand der Solaranlage die geforderten Mengen an Warmwasser bereitstellen kann. Die gewünschte Wärmeleistung wird durch eine stufenlose Drehzahlregelung kombiniert mit intelligenten Regelalgorithmen im optimalen Betriebspunkt bereitgestellt. Um für jede einzelne Dusche hygienisch 20 Liter Warmwasser pro Minute bereitstellen zu können, sind an der 6.000 Liter fassenden Pufferspeicheranlage zwei Wolf Frischwasserstationen „FWS-2-350 max“ angeschlossen. Die Frischwasseranlagen laufen im Tichelmann-Prinzip parallel zueinander. Eine Zirkulationspumpe sorgt dafür, dass in den Duschen sofort warmes Wasser zur Verfügung steht und im „Stand-by“-Betrieb lediglich das Wasser zwischen dem Pufferspeicher und den Entnahmestellen dauerhaft und hygienisch auf eine Vorlauftemperatur von 60 °C erhitzt wird. Die gesamte Heiz- und Lüftungstechnik von Wolf ist über eBUS an die zentrale Gebäudeleittechnik angeschlossen. Sie kann auch per Internet bzw. Smartphone überwacht werden.

Gas-Brennwertkessel
Ein Wolf MGK-2 210 Gas-Brennwertkessel ist mit 210 kW Leistung redundant dimensioniert, sodass er bei Ruhezustand der Solaranlage die geforderten Mengen an Warmwasser bereitstellen kann. (Bild: Wolf)

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