Im Jahr 2018 wurden insgesamt 117.869 Wohngebäude genehmigt. Davon werden 51.527 Gebäude mit einer Wärmepumpe ausgestattet, dies entspricht einem Anteil von 43,7 %. 8.839 Gebäude (7,5 %) nutzen dabei Erdwärme, während 42.668 Gebäude (36,2 %) andere Umweltwärme, aus Wasser und vor allem Luft zum Heizen nutzbar machen. Wie schon im Vorjahr ist die Wärmepumpe damit das beliebteste Heizsystem im Neubau und lässt Gasheizungen (48.311 Gebäude) hinter sich.
„Im Neubau, der nach aktuellen energetischen Standards errichtet wird, verlieren fossile Energieträger stetig an Bedeutung – deshalb war diese Entwicklung absehbar und wird sich auch zukünftig weiter fortsetzen“, ist Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe überzeugt. „Damit die Klimaziele im Gebäudebereich eingehalten werden können, muss sich die Bundesregierung zu einem ambitionierten Gebäudeenergiegesetz durchringen. Wir brauchen einen Technologiewechsel und eine echte Energiewende im Heizungskeller“, so Sabel weiter.
Anders als im Jahr 2017 erreicht die Wärmepumpe erstmal auch den ersten Platz bei der Betrachtung aller genehmigten Gebäude. Von den 2018 genehmigten 145.016 Wohn‐ und Nichtwohngebäuden werden 54.538 mit Wärmepumpen beheizt, dies entspricht einem Anteil von 37,6 %. Zum Vergleich: 54.273 Gebäude nutzen Gasheizungen (37,4 %). Somit kann die Wärmepumpe auch in der Gesamtbetrachtung die Position des Spitzenreiters einnehmen.
Die eigentliche Herausforderung für die Wärmewende liegt allerdings im Gebäudebestand, deshalb ist es wichtig, den Anteil an Wärmepumpen auch in diesem Bereich auszubauen. Die technischen Lösungen sind grundsätzlich vorhanden, allerdings verhindert das derzeitige Energiepreisgefüge den dringend notwendigen verstärkten Einsatz von Wärmpumpen in Bestandsgebäuden. „Eine Reform der Entgelt‐ und Abgabensystematik ist überfällig. Die Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie der Sektorkopplung leidet unter der zu hohen Belastung des Strompreises, insbesondere im Verhältnis zu Erdgas und Heizöl “, erklärt Sabel.